Rückenschmerzen

Ein weit verbreitetes Problem mit vielen Facetten

Rückenschmerzen sind ein Massenphänomen: Fast jeder Mensch lernt sie im Laufe seines Lebens kennen. Häufig sind diese Schmerzen erst einmal nur vorübergehend – sie vergehen innerhalb von 3 Wochen ohne nennenswerte weitere Maßnahmen. Leider kommen Rückenschmerzen aber auch oft wieder und werden regelmäßig.

Weil so viele Menschen schon relativ früh Rückenschmerzen entwickeln, werden diese Zeichen oft nicht ernst genommen – wenn es so viele Menschen haben, ist es ja auch irgendwie etwas „Normales“.

Spätestens aber, wenn die Rückenschmerzen zusehends häufiger werden, sollten Sie aktiv etwas dagegen unternehmen. Denn je früher Sie damit beginnen, desto einfacher ist es, die Beschwerden in den Griff zu bekommen.

Im Folgenden schildern wir den Aufbau der Wirbelsäule, welche Formen und Ursachen von Rückenschmerzen es gibt – und natürlich, welche Therapiemöglichkeiten bestehen.

Aufbau der Wirbelsäule

Die Wirbelsäule besteht aus vielen einzelnen Knochen – den Wirbelkörpern –, die über Gelenke (Facettengelenke) und Bandscheiben miteinander verbunden sind. Sie trägt den Oberkörper und den Kopf und sorgt gleichzeitig für Beweglichkeit.

Zudem schützt sie den Rückenmarksnerv (Spinalnerv), der vom Gehirn bis zum Becken verläuft. Der Spinalnerv ist ein zentrales Steuerungssystem des Körpers. Verletzungen, die diesen Nerv betreffen, können daher zu Taubheit, Schmerzen oder sogar Lähmungen führen.

Ursachen

Auf vielen Seiten finden sich hier einfache Diagnose-Listen. Wir zeigen die häufigsten Auslöser:

  • Hexenschuss (Lumbago)
  • Bandscheibenvorfall / -vorwölbung
  • ISG-Syndrom
  • Degeneration (Osteochondrose)
  • Spinalkanalstenose
  • Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)
  • Facettgelenksarthrose
  • Wirbelfraktur / Osteoporose
  • Muskelverspannung, Fibromyalgie
  • Angeborene Verformungen wie Skoliose

Schmerz und Diagnose

Diagnosen wie Bandscheibenvorfälle sind auf dem MRT oft sichtbar, aber nicht immer die Ursache der Rückenschmerzen. Die Schmerzintensität lässt sich nicht immer aus dem Bild ableiten.

Heute arbeitet man mit dem bio-psycho-sozialen Modell: Auch psychische und soziale Faktoren beeinflussen das Schmerzempfinden wesentlich. Schmerz ist komplex – ebenso wie seine Behandlung.

Formen von Rückenschmerzen

Rückenschmerzen lassen sich – wie fast alle Schmerzen – in verschiedene Kategorien einteilen:

Akute Rückenschmerzen

Ein akuter Schmerz – z. B. wie bei einem Schnitt – ist ein Warnsignal des Körpers. Auch Rückenschmerzen sind oft kurzfristig. Mit gezielter Behandlung verschwinden sie innerhalb weniger Tage oder Wochen.

Chronische Rückenschmerzen

Dauern Rückenschmerzen länger als 3 Monate, spricht man von chronischem Schmerz. Die Ursachen werden komplexer, die reine Diagnose reicht oft nicht mehr. Chronischer Schmerz verlangt eine ganzheitlichere Therapie.

Unspezifische Rückenschmerzen

Hierbei liegt keine eindeutige medizinische Ursache vor – trotz gründlicher Diagnostik. Meist beruhen die Beschwerden auf funktionellen Problemen wie Muskelverspannungen, Bewegungsmangel oder Fehlbelastung.

Spezifische Rückenschmerzen

Diese Form geht auf klar erkennbare Erkrankungen oder strukturelle Veränderungen zurück – z. B. Entzündungen, Frakturen oder Skoliosen. Die Abgrenzung zur unspezifischen Form ist jedoch oft schwierig.

Behandlung von Rückenschmerzen

Bei leichten, aber anhaltenden Rückenschmerzen ist ein Arztbesuch nach 2–3 Wochen sinnvoll. Bei starken Schmerzen, Ausstrahlungen, Taubheit oder Lähmungserscheinungen sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden.

Der Arzt kann bildgebende Diagnostik einsetzen und über medikamentöse, interventionelle oder operative Maßnahmen entscheiden. Begleitend ist Physiotherapie fast immer Teil des Behandlungsplans.

Solche konservativen Maßnahmen – also nicht-operative Verfahren – sind häufig sehr effektiv, wenn sie frühzeitig angewendet werden.

Manuelle Therapie (MT)

Behandelt Funktionsstörungen durch gezielte Handgriffe. Ziel: Bewegungsstörungen beheben, Schmerzen lindern.

Krankengymnastik (KG)

Gezielte Übungen zur Wiederherstellung von Beweglichkeit, Koordination und Kraft nach akuter Schmerzphase oder MT.

Krankengymnastik am Gerät (KGG)

Die evidenzbasierteste Form der Physiotherapie. Ziel: langfristige Stabilisierung durch individuell angeleitetes Krafttraining.

Nachhaltigkeit & Beratung

Ein lebensbegleitendes Training der Rumpf-, Becken- und Beinmuskulatur ist entscheidend für nachhaltige Therapieerfolge. Genau dafür stehen wir im Rückenzentrum Köln: Physiotherapie und Rückenspezialisten unter einem Dach.

Ein individueller und kostenfreier Beratungstermin ist oft der erste Schritt in ein schmerzfreieres Leben.

1) Denner, A.: Analyse und Training der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 1998